Justine – Teil 2
Dein Fenster steht sperrangelweit offen.
Der Rahmen in splitternde Fetzen zerrissen.
Ein zertrümmerter Hintergrund im 3. Stock.
Dein zertrümmertes Wohnzimmer.
Schränke brutal aufgerissen und zerstört.
Deine Sachen, Deine Erinnerungen, Dein gesamtes Leben… einfach zertrampelt auf dem Boden.
Scherben knirschen und krachen, während Du Dich in Schockstarre umsiehst.
Alles ist weg.
Vernichtet und gestohlen.
Einfach aus Deinem Leben gerissen und in die vergangene Nacht entwendet.
Jetzt stell es Dir 3x schlimmer vor.
So habe ich mich gefühlt.
Tränenbäche laufen mir über die Wangen.
Meine Knie werden weich.
Ich habe 4 verdammte Meter entfernt geschlafen.
Und ich habe nichts bemerkt.
Bei dem Gedanken wird Dir schlecht und mit rauschenden Ohren schwarz vor Augen.
Hab ich recht?
Mir auch.
Es ist erdrückend.
Ja, ich hatte panische Angst und konnte Wochen lang nicht schlafen.
In der Uni bin ich total abgesackt.
Obwohl ich jede Nacht bis zur Erschöpfung gelernt hatte.
Auf der Arbeit hatte man mir eine Therapie nahegelegt.
Als ob ich dafür Zeit, Geld, geschweige denn überhaupt ein winziges Therapieplätzchen hatte.
Ja, ich hatte bereits danach geschaut und angefragt.
Ich war nur wenig erfolgreich.
Und es wurde jede Woche schlimmer.
Die Wände meiner kleinen Wohnung zogen sich jeden Tag immer mehr zusammen.
Zerquetschten mich förmlich.
Für einen Umzug fehlte mir jedoch das Geld und die Zeit und die Möglichkeit.
Du willst wissen, wie es weiter geht? Lies einfach weiter im nächsten Teil.
Dein Levion von Löwenstein